Kriminalhauptkommisar Roland Mücke hielt vor fast 30 Zuhörern ein sehr interessanten, sehr aktuellen und kurzweilen Vortrag, wie wir uns alle vor dieser Art von Kriminalität schützen können.
„Ein aktueller Bericht im Boten hat die Brisanz des Themas wieder eindeutig bewiesen. Ein Rentner aus Neumarkt viel auf den Polizistentrick herein und händigte mehrere tausend Euro einem Überbringer aus“
Hier ein paar Themen des Vortrages
Telefonbetrug durch Schockanrufe / Enkeltrick
Telefonbetrüger versuchen derzeit, vor allem ältere Menschen mittels sogenannter Schockanrufe um ihr Geld oder wertvollen Schmuck zu bringen. Dabei wird oftmals der Enkeltrick mit dem Callcenter-Betrug kombiniert.
Die sogenannten „Schockanrufer“ sind Personen, die sich am Telefon als Verwandte oder als ein mit dem Vorgang betrauter Polizeibeamter oder Rechtsanwalt ausgeben. Sie berichten, dass entweder sie selbst als angeblicher Verwandter (meist Sohn oder Enkel) oder ihr vermeintlicher Mandant einen Verkehrsunfall verursacht und dabei Personen bzw. Kinder schwer verletzt haben soll. Nur durch die sofortige Zahlung eines Geldbetrags in bar habe der Verwandte keine strafrechtliche Verfolgung zu befürchten.
Eine andere Version ist, dass das vermeintliche Familienmitglied selbst einen schweren Unfall gehabt habe und nun sofort operiert werden müsse. Die Operation könne jedoch nur dann durchgeführt werden, wenn sie vorher in bar bezahlt wird.
Der so genannte Enkeltrick ist eine besonders hinterhältige Form des Betrugs, der für Opfer oft existenzielle Folgen haben kann. Sie können dadurch hohe Geldbeträge verlieren oder sogar um Ihre Lebensersparnisse gebracht werden.
Mit den Worten „Rate mal, wer hier spricht“ oder ähnlichen Formulierungen rufen Betrüger bei meist älteren und allein lebenden Personen an, geben sich als Verwandte, Enkel oder auch gute Bekannte aus und bitten kurzfristig um Bargeld. Als Grund wird ein finanzieller Engpass oder eine Notlage vorgetäuscht. Die Lage wird immer äußerst dringlich dargestellt. Oft werden die Betroffenen durch wiederholte Anrufe unter Druck gesetzt und letztlich ein Bote angekündigt, der das Geld abholt.
Hat der Betroffene die geforderte Summe nicht parat, wird er gebeten, unverzüglich zur Bank zu gehen und dort den Betrag abzuheben. Auf diese Weise haben Enkeltrick-Betrüger in der Vergangenheit bereits Beträge im fünfstelligen Eurobereich erbeutet.
Auch ein Mitarbeiter von Computerfirmen (z. B. Microsoft) können sich am Telefon melden. Dieser möchte dann Zugang zu ihrem PC, da dort vermeintlich Probleme aufgetreten sind. Letztlich
möchte er nur Zugriff auf Bankkonten oder Ähnliches.
Es kommen aber auch Anrufe an, bei denen vorgegeben wird, dass das Geld und Wertsachen im Bankschließfach nicht mehr sicher seien und zur Verwahrung an die Polizei übergeben werden müssten. Als Variante wird den potenziellen Opfern auch gesagt, dass es sich bei deren Geld, das auf dem Bankkonto liegt, um Falschgeld handelt, das durch die Polizei überprüft werden muss.
In jedem Fall handelt es sich jedoch um Betrugsmaschen, die nur eines zum Ziel haben… Geld oder andere Wertsachen zu erlangen.
Tipps Ihrer Polizei gegen den Enkeltrick
So können Sie sich vor Telefonbetrügern schützen:
- Denken Sie daran, die Polizei ruft Sie niemals unter der Polizeinotrufnummer 110 an! Das machen nur Betrüger. Wenn Sie unsicher sind, wählen Sie selbst die Nummer 110. Aber nutzen Sie dafür nicht die Rückruftaste.
- Legen Sie am besten auf, wenn Sie nicht sicher sind, wer anruft und Sie sich unter Druck gesetzt fühlen.
- Wenn ein Anrufer Geld oder andere Wertsachen von Ihnen fordert: Besprechen Sie dies mit Familienangehörigen oder anderen Ihnen nahe stehende Personen.
- Sprechen Sie am Telefon nie über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse.
- Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen!
- Ziehen Sie eine Vertrauensperson hinzu oder verständigen Sie über den Notruf 110 die Polizei!
- Bedenken Sie: Niemals ist die Behandlung eines Unfallopfers von einer vorherigen Zahlung eines Geldbetrages abhängig.
- Seien Sie misstrauisch, wenn sich Anrufer am Telefon nicht selber mit Namen melden. Raten Sie nicht, wer anruft, sondern fordern Sie Anrufer grundsätzlich dazu auf, ihren Namen selbst zu nennen.
- Lassen Sie sich nicht drängen und unter Druck setzen. Nehmen Sie sich Zeit, um die Angaben des Anrufers zu überprüfen. Rufen Sie die jeweilige Person unter der Ihnen lange bekannten Nummer an und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen.
- Sind Sie bereits Opfer eines Enkeltricks geworden, zeigen Sie die Tat unbedingt bei der Polizei an. Dies kann der Polizei helfen, Zusammenhänge zu erkennen, andere Personen entsprechend zu sensibilisieren und die Täter zu überführen.
- Lassen Sie Ihren Vornamen im Telefonbuch abkürzen (aus Herta Schmidt wird beispielsweise H. Schmidt). So können die Täter Sie gar nicht mehr ausfindig machen. Zum Ändern eines Telefonbucheintrags wenden Sie sich an die Telekom.
- Bewahren Sie Ihre Wertsachen, z.B. höhere Geldbeträge und andere Wertgegenstände nicht zuhause auf, sondern auf der Bank oder im Bankschließfach.
Weitere Informationen bzw. Infomaterial erhalten sie auch im Internet oder bei der für Sie zuständigen Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle. ◆ www.polizei-beratung.de oder www.polizei-mittelfranken.de
08.02.2022 (Quelle: Polizeiberatung.de, ProPK, PP Mfr.)
Für mehr Interesse und zum nachlesen in aller Ruhe, klicken Sie bitte den folgenden Link an.
https://www.polizei-beratung.de/medienangebot/thema/betrug/zielgruppe/senioren/
Das Fazit der Veranstaltung ist:
GESUNDES MISSTRAUEN IST KEINE UNHÖFLICHKEIT
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